«Lage, Lage, Lage» ist natürlich auch bei den SAC-Hütten das wichtigste. Aber meist ist diese so perfekt, dass man kaum etwas ändern wollte. Die Legler-Hütte zum Beispiel, wunderbar gelegen in einer Runde von eindrücklichen (Glarner) Gipfeln, ringsherum ein paar Seelein – und natürlich schöne Touren von und zu der Hütte. Hier kann man aber auch Anderes zeigen: Viele SAC-Hütten sind in den letzten Jahren abgerissen und durch spektakuläre Neubauten ersetzt worden. Hier haben die Leute der aschmann ruegge architekten ag aus Glarus 2007 anders gehandelt und Neu und Alt nebeneinander gesetzt. Der neue Kubus ergänzt schön die alte Hütte, die natürlich auch ein bisschen auf Vordermann gebracht werden musste. Im Innern ist alles durchgängig: Der Eingang zum «Hotel» befindet sich zwar im Kubus, aber durch eine luftige Verbindung kommt man im oberen Stockwerk zu den Zimmern im alten Teil. Alles relativ schlicht, aber doch sehr gelungen.
Beim Aufenthalt in der Legler-Hütte werden Erinnerungen wach an Hans Leuzinger, den wohl bedeutendsten Glarner Architekten des 20. Jahrhunderts. Auch er hat verschiedene Berghütten erbaut – unter anderem die Planura-Hütte, die wie die Legler-Hütte der SAC-Sektion Tödi gehört. Leuzinger rang bei seinen Projekten in den Bergen immer um das richtige Mass an modernen und traditionellen Elementen. Sein eigenes Ferienhaus «Uf dr Höchi» in Braunwald beurteilten manche Kollegen als «Corbusier-Haus». Vielfach aber musste er sich den traditionelleren Vorstellungen seiner Auftraggeber beugen. Es kam dann oft zu einer «fomalen Mischrechnung», wie es im 1993 erschienenen Ausstellungskatalog «Pragmatisch modern» hiess.