Hans Frick war’s und nicht Heinrich Bräm

Hans Frick, der Direktor der mechanischen Seidenstoff-Weberi Adliswil

Hans Frick, der Direktor der mechanischen Seidenstoff-Weberei Adliswil

Ja, es ist tatsächlich nicht ganz einfach, historische Figuren auf Bildern zu ientifizieren. Im Fall der Albert-Heim-Hütte habe ich die Angaben aus einem wissenschaftlichen Beitrag übernommen, muss allerdings sagen, dass diese ziemlich sicher falsch sind. Es geht um die Person, die ich auf dem Bild zur Eröffnung der Hütte als Heinrich Bräm angeschrieben habe. In Tat und Wahrheit handelt es sich bei der Person um Hans Frick, den Direktor der mechanischen Seidenstoff-Weberei Adliswil (MSA), der mit grossem persönlichen Engagement die Finanzierung des Hüttenbaus sicherstellte.

In einem Zeitschriftenartikel zur Geschichte der Seidenindustrie habe ich ein Bild von Frick gefunden – und die Ähnlichkeit ist so gross, dass kaum noch Zweifel bestehen. In den besten Zeiten beschäftigte die MSA rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Patron war zuerst Robert Schwarzenbach (1839-1904), doch die Firma ging in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Frick über. Auf Heinrich Frick (1845-1910) folgte Hans Frick (1872-1936). In den dreissiger Jahren war dann aber endgültig Schluss: Der Firma ging es immer schlechter, bis sich die Banken aus dem Geschäft zurückzogen. Zudem war Hans Frick in den letzten Jahren immer kränker geworden.

Hans Frick war hauptsächlich dafür verantwortlich, dass der Bau der Albert-Heim-Hütte des SAC mit privaten Geldern erstellt werden konnte. Gustav Kruck, der Zürcher Stadtrat und Initiator des Hüttenbaus, dankte Frick in seinem Buch “Die Klubhütten der Sektion Uto” von 1922 überschwenglich für seinen Einsatz. Man darf annehmen, dass Frick noch viel mehr gezahlt hat als offiziell bekannt wurde. Eine Vereinigung von “12 Freunden der Berge” übergab den ersten Betrag von 10’000 Franken an Kruck, sammelte später aber weiter, weil die Kosten deutlich höher wurden. Die Spender wollten anonym bleiben, was den Verdacht stärkt, dass vor allem Frick in die Tasche gelangt hatte. In Fricks Werkstätten in Adliswil wurden später auch die Schreiner-, Glaser- und Zimmerarbeiten für die Hütte gemacht, bevor die einzelnen Teile dann von Männern aus Realp zur Baustelle auf 2500 Metern Höhe hochgetragen wurden.